Die drei Männer, die sich auf dem Bahnhofsvorplatz neben dem Glühweinstand um einen Stehtisch scharten, hätten den Vogel auch dann nicht bemerkt, wenn sie gerade nicht lauthals und falsch Stille Nacht gesungen hätten. Schon seit dem Mittag tranken sie eine Runde nach der anderen und keiner von ihnen hatte noch einen klaren Blick. Das Personal im Glühweinstand hätte den Männern am liebsten schon längst nichts mehr serviert, aber sie hatten das Gefühl, den dreien damit das einzige zu nehmen, was Weihnachten für sie an Geselligkeit zu bieten hatte.
So sahen sie ihnen leicht beklommen dabei zu, wie sie bis Geschäftsschluss weiter tranken, sich immer lautere Geschichten erzählten und schließlich langsam den Heimweg antraten.
Während die Mitarbeiter den Stand für die Nacht abschlossen, verfolgten sie, wie der letzte der drei Männer eine halbe Stunde brauchte, um den Bahnhofsvorplatz zu überqueren und in einen Bus zu steigen. Nachdem sich die Mitarbeiter gegenseitig ein frohes Fest gewünscht hatten, gingen sie ihrer Wege und alle hofften bei sich, dass sie es einmal nicht nötig haben würden, Weihnachten an einem Glühweinstand zu verbringen, wenn sie Gesellschaft haben wollten.